Energetic Materials
Albemarle hat seit den fünfziger Jahren den Weg für die industrielle Verwendung von Spezialmetallen (Zirkonmetallpulver, Titanmetallpulver, Lithium und Barium) bereitet. Wir bieten unseren Kunden eine große Auswahl an hochwertigen Metallprodukten mit verschiedenen Qualitäten von Zirkonmetallpulver, Titanmetallpulver sowie Lithium- und Bariummetallen.
Energetic Materials
- Caesium
- Titan
- Zirkon
- Lithium
- Barium
- Strontium
- Hafnium Hydride
- Calcium Hydride
- Magnesium Pulver
Unsere Expertise
Albemarle greift im Umgang mit diesen sensiblen Produkten auf langjährige Erfahrung zurück und bietet seinen Kunden eine professionelle Beratung zu potenziellen Gefahren, die mit der Verwendung unserer Produkte verbunden sind.
Spezialmetalle finden in verschiedenen industriellen Bereichen Anwendung, darunter Pyrotechnik, Metallurgie, Vakuumtechnik/Getter, Wasserstofferzeugung, als Trocknungsmittel, für die Batterieindustrie und in der organischen Synthese.
Pyrotechnik
In Pulverform sind Titan und Zirkon zu einem
bemerkenswerten Grad korrosionsbeständig, und im Gegensatz zu anderen
industriellen Metallpulvern sind sie bei Aufbewahrung unter
Standardbedingungen auch für lange Zeit stabil. Verbunden mit dieser
Stabilität ist eine hohe chemische Reaktivität bei leicht erhöhter
Temperatur. Die Verbrennung an Luft ist schnell und begleitet von einer
hohen Wärme- und Lichtentwicklung. Zusammen mit einem Oxidationsmittel
(z. B. KClO4, Ba(ClO4)2) bilden Titanmetallpulver und Zirkonmetallpulver
eine zuverlässige Zündmischung, die in elektrischen Anzündelementen zum
Einsatz kommt. Nach dem Zünden werden neben hohem Druck auch viele
heiße Partikel freigesetzt. Daher sind Titan- und Zirkonmetallpulver
hervorragend zur Herstellung von Anzündmitteln für Brückenzünder
(Elektrozünder) und anderen pyrotechnischen Sätzen geeignet.
Aufgrund der hohen Energiedichte und
Verbrennungswärme pro Volumeneinheit sind Titanmetallpulver und
Zirkonmetallpulver mit Partikelgrößen von < 6 µm nicht nur als
Ausgangsmaterial zur Herstellung von Anzündelementen geeignet, sondern
werden auch für eine Vielzahl anderer pyrotechnischer Anwendungen
verwendet.
Titan- und Zirkonhydride werden zusammen mit
Oxidationsmitteln als Bestandteil stabiler Leucht-, Zünd- und
Brennsätzen in der Pyrotechnik eingesetzt.
Wegen der relativ langsamen Brenngeschwindigkeit und
Abbrand ohne Freisetzung von Gasen, werden Zirkon/Nickel-Legierungen in
der Pyrotechnik, zusammen mit Oxidationsmitteln, zur Herstellung von
Verzögerungszündern verwendet.
Metallurgie
Metallprodukte von Albemarle sind hervorragend zur
Herstellung von Sonderlegierungen geeignet. Hafnium-, Titan- und
Zirkonhydride kommen als Legierungsbestandteile in der Pulvermetallurgie
zum Einsatz. Geringe Zusätze dieser Stoffe erhöhen die
Temperaturstabilität von Molybdän-Legierungen.
Ti- und Zr-Hydride werden zur Produktion von
Schneidwerkzeugen genutzt. Zum einen sorgt die reduzierende Wirkung der
Hydride für eine sauerstofffreie Atmosphäre, zum anderen wird durch
Titan oder Zirkon eine feste Verbindung zwischen Keramik und Metall
hergestellt. Als Ausgangsstoff zur Produktion von Werkstücken aus Titan
durch das Metallpulverspritzguss-Verfahren (Metal Injection Molding),
kommt als Rohmaterial Titanmetallpulver zum Einsatz. In der Metallurgie
werden HfH2-, TiH2 und ZrH2-Pulver zur Herstellung von Legierungen und
Sinterhalbzeugen verwendet. Als Zusatz zur Herstellung von "Aktivloten"
werden Ti, und TiH2- Pulver benötigt.
Als Legierungsbestandteil in Bleilegierungen sorgt Barium für eine hohe Festigkeit.
Calciumhydrid kommt als Reduktionsmittel zur Herstellung von Metallpulvern durch Reduktion der Oxide zum Einsatz.
Vakuumtechnik / Getter
Getter-Materialien auf der Basis von Zirkon und Barium sind in der Vakuum- und Lampentechnik weit verbreitet. Getter-Materialien haben die Aufgabe, letzte Spuren von unerwünschten Gasen, wie Sauerstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Wasserdampf u.a. zu binden. Durch "Gettern" kann man in Vakuumsystemen Drücke bis unter 1 x 10-8 Pa sicher einstellen und halten. Man unterscheidet zwei unterschiedliche Arten von Getter-Materialien:
- verdampfbare Getter
- nicht verdampfbare Getter
Bei verdampfbaren Getter wird Barium verdampft und als dünner Film großflächig in der jeweiligen Applikation aufgebracht. Das chemisch aktive Metall (Barium) wirkt hier nur während des Verdampfungsvorgangs. Es reagiert mit den unerwünschten Gasen unter Bildung von Bariumoxid, -nitrid, -hydrid und -hydroxid. Nicht verdampfbare Getter bestehen meist aus Zirkonmetallpulver oder Pulverlegierungen auf der Basis von Zirkon, die vor dem Einsatz in inerter Atmosphäre zu Presslingen verarbeitet und anschließend bei hoher Temperatur aktiviert werden. Genau wie bei verdampfbaren Gettermaterialien binden diese Getter unerwünschte Gase unter der Bildung von Zirkonoxid, -nitrid, -hydrid, -carbid usw. Diese Getter sind so lange aktiv, bis das Basismaterial (Zirkon) verbraucht ist.
Batteriebranche
Der Hauptvorteil bei der Verwendung von Lithiummetall in Batterien liegt in dem hohen elektrochemischen Potential von -3,024 V bei einem gleichzeitig niedrigen Äquivalenzgewicht. Daher weist es eine hohe spezifische Energiedichte von 3,86 Ah/g auf. Die gravimetrische Energiedichte einer Lithium-Ionen-Batterie (LIB) ist bis zu 5-mal höher als die herkömmlicher Mangan-Batterien.
Organische Synthese
Die teilweise Reduktion von Benzolderivaten zu 1,4-Cyclohexadienen als Hauptprodukt im Vorhandensein einer Protonenquelle ist als Birch-Reduktion bekannt. Normalerweise werden Alkohole (EtOH, tert.-BuOH), Amine, H2O oder NH4Cl als Protonenquellen verwendet. Substituenten, die Elektronen abziehen, erhöhen die Reaktion, und im Vergleich zu Substraten mit Substituenten, die Elektronen abgeben, sind Alkohole daher nicht zwingend notwendig. Die Verwendung von Lithium in der partiellen Reduktion von Benzolderivaten wird im Falle von weniger reaktiven Systemen bevorzugt. Stärkere, aber weniger selektive Reduktionen von aromatischen Systemen können mit Lithium in Primäraminen als Lösungsmittel (Benkeser-Reaktion) durchgeführt werden. Aufgrund der höheren Solvatisierung von Lithium sind Ethylamin und Ethylendiamin die am häufigsten verwendeten Amine. Die höhere Reaktivität kann durch die höheren Reaktionstemperaturen im Vergleich zu flüssigem Ammoniak erklärt werden. Ein weiterer Vorteil in Bezug auf Ammoniak ist außerdem die bessere Löslichkeit vieler organischer Verbindungen in Aminen. Reduktionen mit in Natrium gelösten Aminen können wegen der sehr geringen Löslichkeit von Natriumhydroxid in diesem Lösungsmittel nicht durchgeführt werden.